Elterngeld
Auf einen Blick
Wenn man ein Kind bekommen hat und nach der Geburt weniger oder gar nicht arbeiten möchte, kann man Elterngeld bekommen.
Unten auf der Seite findest du auch einen Podcast zu diesem Thema. Hör mal rein!
Was ist Elterngeld?
Elterngeld ist Geld vom Staat für Eltern von Babys und kleinen Kindern. Es hilft Dir dabei, mehr Zeit für Dein Kind zu haben. Wenn Du nach der Geburt Deines Kindes für eine gewisse Zeit weniger oder gar nicht arbeitest, bekommst Du Elterngeld, um den fehlenden Lohn auszugleichen.
Wer kann Elterngeld bekommen?
Elterngeld bekommst Du, wenn Du in Deutschland lebst und zusammen mit Deinem Kind in einem gemeinsamen Haushalt wohnst. Du bekommst das Geld nur, wenn du Dein Kind selbst betreust und erziehst und nicht mehr als 32 Stunden pro Woche arbeitest.
Wichtig: Eltern, die mehr als 175.000 € im Jahr verdienen, bekommen kein Elterngeld.
Wenn Du aus der Europäischen Union (EU), Island, Liechtenstein, Norwegen oder der Schweiz kommst oder eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis hast und in Deutschland wohnst oder arbeitest, kannst du auch Elterngeld bekommen.
Wichtig! Eltern, die nur eine Aufenthaltsgestattung oder Duldung haben, können kein Elterngeld erhalten.
Für welche Kinder gibt es Elterngeld?
Elterngeld gibt es für:
- eigene Kinder,
- Kinder des Ehepartners oder der Lebenspartnerin bzw. des Lebenspartners,
- Adoptivkinder, auch wenn die Adoption noch nicht abgeschlossen ist,
- In besonderen Fällen auch für Verwandte bis zum dritten Grad, wenn sie das Kind erziehen und die Eltern wegen Krankheit, Schwerbehinderung oder Tod nicht betreuen können.
Wie lange kann man Elterngeld bekommen?
Elterngeld kann ab der Geburt des Kindes beantragt werden. Eltern können für jeden Lebensmonat des Kindes eine der drei Elterngeld-Varianten wählen: Basiselterngeld, ElterngeldPlus oder den Partnerschaftsbonus. Die drei Varianten lassen sich miteinander kombinieren, je nachdem, was am besten für die Familie passt.
1. Basiselterngeld
Basiselterngeld wird bis zu 12 Monate gezahlt, wenn nur ein Elternteil es beantragt. Es kann auf 14 Monate verlängert werden, wenn beide Elternteile Elterngeld beantragen (sogenannte Partnermonate). In diesem Fall muss jeder Elternteil mindestens 2 Monate und höchstens 12 Monate Elterngeld nehmen.
Eine weitere Voraussetzung ist, dass mindestens ein Elternteil vor der Geburt gearbeitet hat und nach der Geburt weniger Einkommen hat.
Alleinerziehende können auch die vollen 14 Monate Elterngeld bekommen, wenn sie nach der Geburt weniger Einkommen haben.
Wichtig: Basiselterngeld wird nur in den ersten 14 Lebensmonaten des Kindes gezahlt.
2. ElterngeldPlus
Mit ElterngeldPlus können Eltern bis zu 24 Monate Unterstützung erhalten. Allerdings ist das ElterngeldPlus nur halb so hoch wie das Basiselterngeld, wenn die Eltern nach der Geburt nicht arbeiten. Wenn aber ein Elternteil in Teilzeit arbeitet, kann das ElterngeldPlus genauso hoch sein wie das Basiselterngeld.
Ein großer Vorteil von ElterngeldPlus ist, dass es auch nach dem 14. Lebensmonat des Kindes weiterbezogen werden kann, höchstens jedoch bis zum 32. Lebensmonat.
Wichtig! Nach dem 14. Lebensmonat muss das ElterngeldPlus durchgehend bezogen werden. Sobald ein Monat ohne ElterngeldPlus-Bezug dazwischenliegt, verfällt der restliche Anspruch.
3. Partnerschaftsbonus
Der Partnerschaftsbonus ist eine besondere Form des Elterngeldes, die beide Elternteile gleichzeitig nutzen können. Er gibt zusätzliche ElterngeldPlus-Monate, bis zu vier Monate. Um den Partnerschaftsbonus zu bekommen, müssen beide Eltern:
- gleichzeitig in Teilzeit arbeiten (zwischen 24 und 32 Stunden pro Woche),
- den Bonus für mindestens 2 Monate und höchstens 4 Monate beantragen,
- sicherstellen, dass die Lebensmonate direkt aufeinander folgen.
Alleinerziehende können den Bonus auch nutzen, wenn sie in Teilzeit arbeiten.
Wie viel Geld bekommt man?
Die Höhe des Elterngeldes hängt von Deinem Einkommen und der gewählten Variante (Basiselterngeld oder ElterngeldPlus) ab. Das Basiselterngeld liegt je nach Einkommen zwischen 300 € und 1.800 € im Monat. Das ElterngeldPlus liegt zwischen 150 € und 900 €. Zusätzlich gibt es Zuschläge, wenn Du schon Kinder hast oder bei einer Mehrlingsgeburt.
Der Mindestbetrag von 300 € beim Basiselterngeld bzw. 150 € bei ElterngeldPlus wird auch gezahlt, wenn Du vor der Geburt kein Einkommen hattest. Normalerweise beträgt das Basiselterngeld 65 Prozent des Nettoeinkommens vor der Geburt, wenn man nach der Geburt nicht arbeitet. Arbeitest Du nach der Geburt, beträgt das Elterngeld 65 Prozent der Differenz zwischen dem Einkommen vor und nach der Geburt.
Tipp: Bei einer Mehrlingsgeburt, wie zum Beispiel bei Zwillingen, kann ein Mehrlingszuschlag gezahlt werden.
Wichtig: Bei Sozialleistungen (wie Bürgergeld oder Sozialhilfe) wird Elterngeld bis zu einer Höhe von 300 € (bei ElterngeldPlus 150 €) nicht als Einkommen angerechnet. Alles, was darüber liegt, wird angerechnet.
Wie beantragt man Elterngeld?
Elterngeld kannst Du bei der Elterngeldstelle beantragen. In jedem Bundesland gibt es dafür eigene Formulare.
Der Antrag sollte schnell nach der Geburt Deines Kindes gestellt werden, damit Du das Elterngeld vollständig erhalten kannst. Elterngeld kann bis zu drei Monate rückwirkend gezahlt werden.
Tipp: In einigen Bundesländern ist es schon möglich, den Antrag online auszufüllen.
Hör mal rein!
In unserem Podcast wird das Thema ausführlich erklärt.